Fliegen… und komische Leute.
Ich habe mir in den letzten Monaten den Status eine „Businesskaspers“ verdient. Mit anderen Worten, ich bin sehr häufig dienstlich im Flieger, fast jede Woche. Da verliert das Fliegen den Reiz des Abenteuers, man gewöhnt sich daran. Und da es inzwischen Routine geworden ist, fallen mir plötzlich einige Dinge auf. Dinge, die ich früher aufgrund der inneren Anspannung und Aufregung gar nicht bemerkt habe. Ich habe mich mit anderen „Regelmässigfliegern“ wie meiner Frau oder Kollegen unterhalten, und diese haben vergleichbare „Phänomene“ beobachtet:
- Warum gibt es immer EINEN bei der Sicherheitskontrolle, der meint, die neuen Handgepäckregeln gelten gerade für IHN nicht? Was ist so schwer daran zu verstehen, dass es ein wiederverschliessbarer, durchsichtiger Plastikbeutel sein muss, in dem Flüssigkeiten in Verpackungen von maximal 100 ml sein dürfen?! Okay, es ist nicht sinnvoll, und ich glaube nicht, dass sich damit die Sicherheit auch nur minimal dadurch erhöht hat. Okay, mein Chef hat (eigentlich) auch recht, wenn er sagt, dass seine schwarze Netztasche auch „durchsichtig“ (durch das Netz) und aus Plastik (schwarzer Kunststoff) und dank Reißverschluss wiederverschliessbar ist. Doch ich würde wohl innerlich „oh mein Gott“ sagen, denn es sind eben andere Tüten gemeint. Aber am meisten regen mich die – meist „elegant“ gekleideten – Damen oder Herren auf, die mit „das ging doch sonst immer durch“ oder – noch besser! – „Die Packung (150 ml – Anmerkung des Autors) ist doch gar nicht mehr voll…“.
- Ein weiteres Phänomen: die „Sofort-Aufspringer“. Welchen Teil der Ansage „Bleiben Sie bitte noch so lange angeschnallt sitzen, bis das Flugzeug die endgültige Parkposition erreicht hat und die Anschnallzeichen erlöschen sind.“ verstehen die Leute nicht? Gut, das Aufstehen ist sicher nicht „gefährlich“ oder so, aber was bringt es, sofort aufzuspringen, die Gepäckfächer zu öffnen, sich mit zig anderen in den engen Gang zu drängen, gern dabei den Trolley, den Aktenkoffer oder die Handtasche dem Nachbarn beim Herausnehmen aus den Fächern ins Gesicht zu hauen, um dann in äußerst unbequemer Haltung fünf bis zehn Minuten zu warten, bis die Tür offen ist und die ersten Leute sich bewegen können? Nun, in der Ruhe liegt die Kraft, also bleib ich immer recht lange sitzen, bis es leerer geworden ist. Zumal: spätestens an der Passkontrolle sehe ich auch die „Sofort-Aufspringer“ wieder… wo sie wieder rumstehen und warten ;-)
- Was mir heute in Zürich aufgefallen ist: die Damen mussten regelmässig die (höheren) Stiefel ausziehen… und dann barfuss – bzw. auf der dünnen Strumpfhose – über den kalten glatten Fußboden schlittern. Geht das nicht auch anders? Ich meine, Männer, die mit ihren Gürteln kämpfen, finde ich schon peinlich genug – mich eingeschlossen! Daher gehe ich in letzter Zeit meist frech mit Gürtel durch. Beim gleichen Gürtel am gleichen Flughafen piept es manchmal, und manchmal nicht. Also, warum dann heraus ziehen? Und warum müssen die Frauen ihre Stiefel ausziehen? Oder war da ein Fuß- und Stiefelfetischist am Sicherheitsschalter? :-)
Nun, genug gelästert für heute… habt Ihr noch andere Phänomene beobachtet?
Eine Antwort
[…] Und wenn Fliegen nicht mehr so aufregend ist, weil man sich daran gewöhnt hat, fallen einem noch ganz andere Dinge auf… aber darüber hatte ich ja schon mal geschrieben […]